Zusammen liest man weniger allein: Stadtbibliothek Osnabrück startet Programm rund um Lesekreise

Stellten das neue Projekt „Lesekreis-Zentrum“ vor (v.l.): Susanne Mamzed (VGH Stiftung), Heike Siebert (Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte), Michael Meyer (Stadtbibliothek Osnabrück), Jonas Wenner (Bücher Wenner), Dr. Michael Kottmann (VGH Regionaldirektion Osnabrück)

Lesekreise sind im Trend, spätestens seitdem Prominente wie Reese Witherspoon, Emma Watson oder Andrea Petkovic ihre eigenen digitalen Lesezirkel gegründet haben. Aber auch abseits des Rampenlichts tauschen sich zahlreiche Menschen in Lesekreisen regelmäßig über ihre Lektüren aus. Diese meist privaten Kreise bieten Inspiration, Austausch, Platz für Diskussionen und einfach eine gute Zeit zusammen. Gemeinschaftlich wird entschieden, welches Buch gelesen wird. Beim nächsten Treffen wird über dieses Buch gesprochen. Die Stadtbibliothek Osnabrück möchte es ab März 2022 allen leichter machen, einem Lesekreis beizutreten oder einen zu gründen. In Kooperation mit der Buchhandlung zur Heide, Bücher Wenner und der Büchereizentrale Niedersachsen startet sie das Projekt „Lesekreis-Zentrum“. Gefördert wird das Projekt von der VGH-Stiftung sowie der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte. Es umfasst zahlreiche, verschiedenartige Veranstaltungen rund um das gemeinsame Lesen sowie Serviceangebote der Stadtbibliothek für Lesekreise.

„Wer an einem Lesekreis interessiert ist, aber keine Gleichgesinnten im eigenen Umfeld findet, hat es oft schwer, Anschluss zu finden“ sagt Michael Meyer von der Stadtbibliothek Osnabrück, Projektleiter und Initiator des Lesekreis-Zentrums. „Auch kann es daran hapern, dass man niemanden in die eigene Wohnung einladen möchte - vielleicht, weil sie zu klein ist. Oder das Geld für neue Bücher fehlt, oder die Zeit, Bücher zu lesen. Wir wollen solche Hemmschwellen abbauen und es erleichtern, einen passenden Lesekreis oder andere Formate für sich zu finden.“ So können die Räume der Stadtbibliothek Osnabrück während der Öffnungszeiten montags bis freitags von 10 bis 22 Uhr für das Treffen mit Lesekreisen genutzt werden. Die Bibliothek stellt zusätzlich Lesekreis-Sätze von ausgewählten Büchern zur Ausleihe bereit. Teilnehmende an einem Lesekreis müssen so besprochene Bücher nicht selber kaufen. Auf ihrer Homepage startet im März außerdem ein Lesekreis-Portal, in welchem offene Lesekreise gefunden und auch selbst gegründete Lesekreise veröffentlichen werden können.

Im Zeitraum von März bis Juni haben die Stadtbibliothek und ihre Kooperationspartner zudem ein Veranstaltungsprogramm zusammengestellt, das die Vielseitigkeit von gemeinsamem Lesen und darüber Sprechen zeigen sollen. Jeden Monat gibt es fünf neue, offene Lesekreise von der Stadtbibliothek, der Buchhandlung zur Heide und Bücher Wenner. Am Donnerstag den 24.3.22 stellen sich diese für das Lesekreis-Zentrum neu gegründeten Lesekreise vor und werben in einem dem Speed-Dating entlehnten Konzept um erste Mitglieder:innen. In einem Workshop mit der Lesekreis-Expertin Kerstin Hämke am 25. März wird die Gründung und Durchführung von Lesekreisen erklärt. Silent Reading Partys im Shock Records Café bieten die Möglichkeit, entspannt in Gesellschaft anderer zu lesen. In der Literarischen Mittagspause muss niemand das besprochene Buch vorher gelesen haben: Nach einer kurzen Lesung wird sich über das Gehörte ausgetauscht. Auch Autor:innen werden zu Lesekreisen eingeladen, wo sie in kleinem Kreis mit dem Publikum ins Gesprächen kommen, die ihr Buch alle bereits gelesen haben. Anschließend daran werden sie ihre Bücher bei einer klassischen Lesung einem größeren Publikum vorstellen.

Alle Informationen zum Programm und zu den Angeboten für Lesekreise können auf www.stadtbibliothek.osnabrueck.de nachgelesen werden.